Mike Beer Restaurator, Restaurierung einer Buddha-Holzfigur
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Der Buddha - Restaurierung
Der zu restaurierende Buddha Amitabha stammt aus China und wurde vermutlich in der Ming-Zeit 16./17. Jh. hergestellt.
Der Buddha zeigt sich im Meditationssitz, in weite Mönchsgewänder gehüllt, auf einem zweifach gegliederten Lotusthron. Die mandelförmigen Augen sind fast geschlossen und die Hände ruhen in einer Meditationsgeste auf den Beinen. Die rechte Hand ruht auf dem rechten angewinkelten Bein, seine linke Hand liegt auf dem linken Bein in „dhyana mudra“ und hält eine Schale in der Hand. Der Buddha ist bekrönt und die Haare sind zu einem Dutt geformt. Gewänder, Bekrönung und Teile des Lotusthrons sind über Rotlack vergoldet, sonst polychrom gefasst. Am Rücken befindet sich eine Öffnung für Weihegaben.
Die Restaurierung des Buddha
Die Oberflächen wurden zunächst von aufliegenden Verschmutzungen (Staub) befreit. Nach der so erfolgten Trockenreinigung wurden die weiteren Oberflächenverschmutzungen durch den Einsatz von Lösungsmitteln entfernt.
Festigung loster Farbpartien am Buddha
Für die Festigung loser und aufstehender Farbpartien kam Hausenblasen-Leim mit Biodocarb zum Einsatz. Hierbei wird der warme Leim mit einem weichen Pinsel aufgebracht, sodass der Leim durch die feinen Risse der gelösten Farbpartien aufgenommen wird. Kurz darauf wird vorsichtig Seidenpapier aufgelegt. Mit einem Heizspachtel und einer zusätzlich aufgelegten Zwischenauflage wurden die losen Farbpartien unter leichtem Druck niedergelegt und gefestigt.
Ergänzung fehlender Holzteile am Sockel, Ohr und Krone
Um die genauen Formen der Holzfehlstücke abbilden zu können, wurden zunächst Abdrücke mit Abformmasse hergestellt. Mit diesen so hergestellten Vorlagemustern konnten die Ansatzstücke leimseitig präzise nachgearbeitet und eingeleimt werden. Die sichtbaren Bereiche wurden direkt am Objekt mit dem Skalpell nachgeschnitzt. Für die Ergänzungen an Sockel, Krone und Ohr wurde Lindenholz verwendet.
Retusche am Buddha
Die Ergänzungen mit Kitt und Holz wurden mit Hilfe von Aquarellfarben dem Umfeld farblich angeglichen. Um den Charakter der originalen Oberfläche abzubilden, wurden die Aquarellfarben in mehreren dünnen, lasierenden Schichten aufgetragen.
© Mike Beer Restaurierung eines Buddha