Restaurierung eines Gemälderahmens
Weitere Beispiele zur Restaurierung von Gemälde-, Bilder- und Spiegelrahmen finden Sie hier...Restaurierung eines Miniaturrahmens
Bei diesem Objekt handelt es sich um einen kleinen, ovalen Rahmen aus Holz. Im oberen und unteren Bereich weist der Rahmen Applikationen auf, die in ihrer Form Blättern nachempfunden worden sind. Der gesamte Rahmen ist vergoldet und dient als Fassung einer Miniaturmalerei auf Elfenbein. Diese Miniatur zeigt eine junge Frau in purpurnem Samtkleid mit Pelzstola auf einem neutralen, bräunlichen Hintergrund (siehe unten). Eine dünne Glasplatte ist zum Schutz der Malerei vor der Elfenbeinplatte im Rahmen eingebracht. Zusätzlich ist die Miniatur samt Rahmen mit kleinen Nägeln auf einer rechteckigen Mahagoniplatte montiert.
Der Rahmen weist einen Bruch in der Mitte des unteren Teils auf, ebenso wie ein fehlendes, abgebrochenes Stück an der oberen Applikation in Form eines Blattes. Eine Beschädigung der goldenen Oberfläche ist im oberen Bereich des Rahmens und an den Bruchkanten festzustellen. Zusätzlich weist der Rahmen kleinste Fehlstellen auf.
Die Wiederherstellung des historischen Erscheinungsbildes ist Ziel der Restaurierung. Hauptaugenmerk dieser Restaurierung lag auf der Ausbesserung des Rahmens.
Der Bruch an der unteren Kante wurde mit Knochenleim neu gefestigt. Um den fehlenden Teil der Applikation nachzuarbeiten, wurde ein Stück Holz an die Bruchkante mit Knochenleim angesetzt. Anschließend wurde das Stück am Objekt selbst mit einem Skalpell zu einer Blattform herausgearbeitet. Hierbei orientierte sich die Gestaltung des neugeschnitzten Stücks am restlichen Teil der Applikation, die ein ähnliches, jedoch spiegelverkehrtes Blatt aufweist.
Zur Vergoldung des neu geschnitzten Blattes wurde zunächst ein Bolus aufgetragen und anschließend wurde ein 23,75 karätiges Muschelgold verwendet, welches mit Schellack anschließend gesichert wurde. Die schadhafte Stelle im oberen Bereich des Rahmens und die leicht beschädigten Bruchkanten in der unteren Mitte wurden ebenfalls mit 23,75 karätigem Muschelgold pigmentiert und mit Schellack gesperrt.
Von einer Retusche der kleinen Fehlstellen am gesamten Rahmen wurde abgesehen, da das Erscheinungsbild und der originale Charakter des Rahmens erhalten werden sollte.